Craft-Wine: Was hat Bill Gates damit zu tun?

Craft-Wine: Was hat Bill Gates damit zu tun?

Viele von uns kennen (und vielleicht sogar lieben) mittlerweile Craft-Biere. Doch was soll ein Craft-Wine sein, und was bedeutet das für die Weinszene? Der Begriff geht inzwischen seit einigen Jahren durch die Kreise von Weinfreunden. So richtig durchgesetzt hat sich dieser bis heute aber noch nicht. Was Craft-Wine allerdings bedeutet, welche Kriterien dahinterstecken könnten, und was diesen auszeichnet, ist oft ein großes Rätsel. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, warum viele mit dem Konzept an sich nichts anfangen können oder Craft-Weine manchmal die Rolle eines Außenseiters einnehmen. Um mit ein paar Mythen aufzuräumen, unternehmen wir jetzt mit Dir eine kleine Zeitreise und begeben uns in die Garage von einem genialen Kopf, welcher die Bierszene für immer verändern sollte. 

Wie eine Garage wieder mal eine Branche auf dem Kopf gestellt hat

Wie so vieles kommt das Konzept von Craft-Beer aus den USA. Übersetzt bedeutet es so viel wie handwerklich hergestelltes Bier. Aber Achtung: das bedeutet noch lange nicht, dass der Braumeister per Hand Hopfen zu dem beliebten, goldenen Kultgetränk verarbeitet. Im Gegenzug bedeutet es auch nicht, dass ein Bier, bei welchem nicht Craft am Etikett steht, nicht handwerklich verarbeitet worden ist. Du siehst also, es ist kompliziert. Am globalen Biermarkt gibt es allerdings keine einheitliche Regelung für dafür, was ein Craft-Beer sein darf, und was nicht. Es hängt also davon ab, ob die Brauerei sagt, dass es ein Craft-Beer ist, oder eben nicht. Die Bewegung hat definitiv dazu beigetragen, dass die Vielfalt innerhalb der Bierproduktion (und auch kleinere Brauereien) wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. Und das ist gut so, denn die Vielfalt hält nicht nur unseren Gaumen fit, sondern fördert auch kleine Betriebe mit unterschiedlichen Philosophien. Denn, wie auch beim Wein, Bier ist nicht gleich Bier. Der Einfluss der Craft-Beer-Bewegung auf die Vielfalt darf nicht unterschätzt werden: während es in den 1970er in den USA unter 50 Brauereien gab, so waren es 1985, dank der Bewegung, mehr als 7.000 Brauereien. Der Kopf dahinter war Samuel Adams, welcher 1985 in seiner Garage das weltweit erste Craft-Beer gebraut hat und somit den Grundstein für die Vielfalt des goldenen Kultgetränks gelegt hat. Man darf also getrost sagen, dass Adams als der Bill Gates der Bierszene bezeichnet werden kann. 
Statistik zu Craft Wines

Die komplizierte Geschichte von Craft-Wine

Hand aufs Herz, die Geschichte von Adams großartigen Einfall in seiner Garage hat uns eine Vielfalt innerhalb des Biersortiments beschert, von welcher man in den 1970ern nur träumen konnte. Innerhalb der Weinproduktion gibt es allerdings andere Regeln und (Herkunfts-)Bezeichnungen, die glücklicherweise auch streng kontrolliert werden. Die selbst gewählte und ungeregelte Bezeichnung Craft bezieht sich allerdings nicht auf Herkunft und auch nicht auf die biologische Verarbeitung oder einen anderen Aspekt in der Weinproduktion. Sind es kleinere Weinbaubetriebe, die den Begriff Craft Ihr Eigen nennen dürfen? Oder hat es mehr mit einer gewissen Authentizität zu tun? Die Antwort darauf ist sowohl als auch. Es kann sich also sowohl um einen kleinen, familiär und authentisch geführten Weinbaubetrieb handeln, als auch um größere Betriebe, welche sich der Craft-Bewegung verschrieben haben. Allerdings hat sich dieser Begriff bis jetzt nicht wirklich durchgesetzt. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass sich die aktuelle Bierszene und die Weinszene komplett unterscheiden. Um den hohen Qualitätsstandard der Weinproduktion aufrechtzuerhalten, gibt es sehr strenge Regeln von Anbau, zum Keller bis hin zum Etikett. Wenn man nicht in die unterschiedlichen Klassifizierungen von Wein fallen will, hat man natürlich mehr Freiheit, darf aber auch nicht die Bezeichnungen auf dem eigenen Etikett verwenden.  Innerhalb der Bierszene wird mehr experimentiert. Das liegt sicherlich auch daran, dass diese Szenen sich grundlegend in Form ihrer Traditionen und Regelwerke unterscheiden. Kurz runtergebrochen kann man sagen, dass Bier das älteste alkoholische Getränk der Welt ist, Wein hingegen, vor allem seit dem Weinskandal in Österreich im Jahre 1985, ganz anders funktioniert und auch anders wahrgenommen wird. 

Handwerkliche Weine als Synonym für Craft-Wine?

Bei jeden Weinbaubetrieb wird handwerkliche Arbeit geleistet. Handwerkliche Weine sind somit nicht wirklich ein Kriterium für Craft-Wine. Allerdings kann (muss aber nicht!) hinter dem Begriff Craft-Wine ein anderer Bezug zum Handwerk in der Weinproduktion stecken. Oftmals werden Weine von kleinen Weinbaubetreiben hergestellt, deren Weingüter sich für industriellen Weinbau kaum eignen und die ihren eigenen Weg zugleich auch bewusst für Ihre Weine gewählt haben. Craft-Wines können, müssen aber nicht traditionell hergestellt werden. Generell bezieht sich der Begriff handwerkliche Weine auf jene, die nicht (hauptsächlich) industriell erzeugt werden. Die Technisierung im Weinbau und Keller hat für uns Konsumenten viele Vorteile, aber auch Nachteile gebracht. Einerseits ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, dass die gekaufte Flasche einen Weinfehler hat. Andererseits ist durch die Vereinheitlichung des technischen Standards auch eine gewisse Individualität verloren gegangen. Um diese Individualität wieder zu fördern, haben manche Winzer und Winzerinnen begonnen, abseits der Mainstream-Produktion eigene Wege zu gehen. Handwerklich bedeutet also nicht, dass nicht alle Weine handwerklich hergestellt werden, sondern lediglich, dass manche komplett handwerklich hergestellt werden. Deshalb kann ein als Craft-Wine bezeichneter Wein sich auch auf das Handwerk beziehen. 

Internationale Unterschiede und der Aufstieg von Orange Wine

Während sich Craft-Wines in Europa (noch) nicht wirklich durchgesetzt haben, hat die Bewegung in anderen Teilen der Welt hohen Zulauf erhalten. So erfreut sich das Konzept von Craft-Wines hoher Beliebtheit in Neuseeland, den Vereinigten Staaten, Südafrika, Kanada und Irland. Auch in Australien gibt es ein steigendes Interesse an Craft Weinen, gefolgt vom Vereinigten Königreich. Vergleicht man allerdings das internationale Interesse an Craft-Wine mit jenem von Orange Wine, dann ist der Zweitgenannte der eindeutige Sieger. Vielleicht liegt es daran, dass Orange Wine im Produktionsprozess nachvollziehbarer auf den Konsumenten wirkt. Andererseits ist der Begriff Craft eng mit Bier verbunden. Als Weinliebhaber kann ich nur eines sagen: ob Klassisch, Orange, Natural oder Craft: es ist die Vielfalt im Geschmack, in den Herstellungsprozessen und auch in der Philosophien, die ich zutiefst schätze. 

Unterschied Craft Wines and Craft Beers

Craft Weine: Die Kraft der Vielfalt

Jeder Wein ist für sich ein Kunsthandwerk und weist seine eigene Individualität auf, und das ist gut so. Da allerdings Craft-Weine häufig in kleineren Mengen produziert werden (können), sind diese selten im nächstgelegenen Handel erhältlich. Im Großhandel müssen andere Mengen angeboten werden, um das gleiche Angebot zahlreicher Standorte sicherstellen zu können. Deshalb kann die hinter der Vielfalt stehende Individualität einem Wein dazu verhelfen, von seinem Erzeuger als Craft-Wine bezeichnet zu werden.  Zusammenfassend kann man sagen, dass sich das Konzept von Craft-Wine um Authentizität und Individualität dreht. Gerade deswegen gibt es auch keine Vereinheitlichung bei Produktion oder Kennzeichnung. Es gibt keine einheitlichen Regeln, sondern individuelle Spielräume, in denen einzigartige Geschichten geschrieben werden. Somit obliegt es dem Winzer oder der Winzerin, den Wein zu einem Craft-Wine zu machen. Es gibt vielen Weingütern, welche aus klassischen Klassifizierungen fallen, die Chance, Ihre Weine auf den ersten Blick mit dem Konzept der Authentizität zu verbinden. Wir Weinliebhaber verbinden vielleicht schon unbewusst Craft mit etwas Besonderem. Das kann Weingütern, die außerhalb des Mainstreams zu finden sind, zugutekommen. Wer neugierig geworden ist, sollte auf jeden Fall Craft-Weine probieren und sie als eine weitere Vielfalt in der Weinwelt zu schätzen wissen. 

Unvergleichbare, natürliche Weine

Ein weiterer, wichtiger Anhaltspunkt eines Craft-Weins kann die eigene und die Geschichte der Herstellung sein. Während klassifizierte Weine einem strengen Regelwerk unterliegen, um auch bei Prämierungen vergleichbar zu sein, können (und wollen) Craft-Wine sich nicht miteinander in den Wettbewerb stellen, sondern für sich stehen. Dahinter steht oft ein einzigartiger Zugang zu Natur, Produktion sowie individuellen Geschmackswelten. Ein Craft-Wein kann sich nicht auf eine lange Geschichte im Sinne einer Klassifizierung beziehen, sondern erschafft sich diese selbst. Je nach Sprachraum kann Craft-Wine auch dafür stehen, dass Weine, durch den Verzicht auf technologische Verarbeitung Ihre Natürlichkeit erhalten sollen. Dies wird auch als Authentizität beschrieben, die auch mit einem naturnahen, oder auch biologischen, Anbau in Zusammenhang gebracht werden können.

Fruchtweine als handwerkliche Besonderheit

Wusstest Du, dass sich aus fast allen Früchten Wein herstellen lässt? Weine, die aus Früchten anstelle von Trauben hergestellt werden, weisen eine andere geschmackliche Vielfalt auf. Wer also seinen Gaumen herausfordern will und in neue Aromawelten eintauchen will, der sollte definitiv einen Fruchtwein probiert haben. Als wir bei Ab Hof die Weine von Schäfer Fruchtweine degustiert haben, waren wir sehr überrascht. Die Weine haben definitiv eine außergewöhnliche Persönlichkeit und Struktur. Sie werden aus Früchten wie beispielsweise aus Himbeeren, Kirschen, Orangen und vielen weiteren Früchten hergestellt. 

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