Saale-Unstrut: Kontinentales Klima trifft Muschelkalk
Wie es sich für die nördlichste Weinregion Deutschlands gehört, herrscht ein ziemlich kaltes Klima mit deutlichen kontinentalen Einflüssen. Das
kontinentale Klima ist grundsätzlich durch kalte Winter und warme Sommer gekennzeichnet, was auch
Saale-Unstrut zutrifft. Die warmen Sommer sind kurz und die kalten Winter lang. So verlängert sich die Vegetationsperiode der Reben, in der die Trauben reifen und unterschiedliche Aromen bilden. Dieser positive Effekt spiegelt sich im Glas sehr deutlich anhand von ausgeprägten Fruchtnoten, harmonischen Säurestrukturen und niedrigen Alkoholwerten wider. Die einzige Schwierigkeit ist die Niederschlagsmenge. Mit ca. 500 mm Niederschlagsmenge pro Jahr erreicht das Gebiet knapp die Mindestniederschlaganforderung für den Qualitätsweinbau. Um die geringe Niederschlagsmenge zu kompensieren und die Wärmespeicherkapazität des Wassers auszunutzen, konzentriert sich der saale-unstruter Weinbau auf den westlichen und südwestlichen Teil des Gebiets, wo die Flüsse Saale und Unstrut die größte Auswirkung haben. Außerdem schützen die Täler auch vor Frühjahrsfrösten.
Der Boden besteht hauptsächlich aus
Muschelkalk, was vorteilhaft für die Weine, aber schwierig für die Bewirtschaftung ist. Aufgrund der vielen Steillagen, kommt eine maschinelle Bearbeitung nicht infrage. Einerseits sind die derzeit auf dem Markt erhältliche Maschinen für Steillagen noch nicht effektiv genug, andererseits sind die hohen Kosten für ein Gebiet, welches hauptsächlich von Hobbywinzer bearbeitet wird, außerhalb der finanziellen Möglichkeiten. Neben Muschelkalk sorgen Buntsandstein und Kupferschiefer für die Vielfältigkeit im Boden.