Qualitätsstufen
In einer kleinen Menge wird in Rheinhessen, genauso wie in anderen deutschen Weingebiete, Landwein produziert. Dieser wird aus Qualitätsweinsorten gekeltert, welche in Rheinhessen zugelassen sind und ausschließlich aus dem Weinbaugebiet Rheinhessen stammen.
Den größten Teil der Produktion machen aber die Qualitätsweine aus. Diese Weine werden ebenfalls aus Qualitätsweinsorten produziert und die Trauben stammen ebenfalls aus dem Weinbaugebiet Rheinhessen. Wo liegt dann der Unterschied? Qualitätsweine dürfen ausschließlich mit einer staatlichen Prüfnummer vermarktet werden, welche man auf der Halsbanderole finden kann. Um diese als Bestätigung funktionierende Nummer zu erhalten, werden die Weine sowohl analytisch im Labor und sensorisch von einer Fachjury getestet.
Qualitätsweine können noch auf weitere Stufen, auf sogenannten Prädikatsstufen aufgeteilt werden. Diese deuten auf Weine hin, welche in der Regel mit höherem Reifegrad geerntet werden. Kabinett und Spätlesen sind die ersten Prädikatsstufen. Diese können sowohl trocken als auch mit Restzucker ausgebaut werden. Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen werden ausschließlich süß vermarktet.
Zusammenfassung der Qualitätsstufen:
- Landwein: wird in dem Weinbaugebiet Rheinhessen produziert
- Qualitätswein: wird ebenfalls in dem Weinbaugebiet Rheinhessen produziert, verfügt aber über eine Prüfnummer.
- Prädikatswein: Ein Qualitätswein mit bestimmtem Reifegrad bei der Lese.
Rebsorten in Rheinhessen
Riesling
Es ist kein Wunder, dass die Paraderebsorte Deutschlands sich neben dem Rhein auf den Hügeln besonders wohl fühlt. Dementsprechend ist der Riesling die meist-gepflanzte Sorte des Gebiets geworden. Das heißt aber noch lange nicht, dass er in zwei Ecken der Region gleich schmeckt. Abhängig von Lage und Bodenstruktur findet man von klassischen, filigranen Rieslingen mit reichlich Mineralität und Salzigkeit bis hin zu saftigen Weinen mit Aromen von gelben Früchten und einer verdeckten Riesling-Säure, alles was die Rebsorte zu bieten hat.
Müller-Thurgau
Obwohl Riesling die führende Sorte der Region ist, bleibt Rheinhessen das größte Müller-Thurgau Anbaugebiet Deutschlands. Die Weine sind aromatisch, blumig und zart würzig. Diese Zugänglichkeit mach die Weinen zu einem perfektes Gegenstück zum Riesling. Kunden, die Probleme mit der intensiven Riesling-Säure haben, bleiben in Rheinhessen auch nicht durstig. Eine Flasche Müller-Thurgau steht immer parat.
Dornfelder
Die Winzer aus Rheinhessen gehören zu den großen Förderern der Sorte. Viele Weingüter pflanzen die Sorte gerne wegen ihrer Widerstandsfähigkeit.
Wird der Wein im frühen Alter getrunken, dominieren die kirschigen, fruchtigen Aromen, welche von floralen Noten, wie Holunder oder Akazie begleitet werden. Bleibt man aber geduldig und gibt dem Wein Zeit im Holzfass zu reifen, findet man einen harmonischen, komplexen Rotwein im Glas. Die Aromen von roten Früchten bleiben weiterhin die intensivsten Komponenten, werden aber mit Holzwürze und einer seidigen Tanninstruktur verfeinert.
Portugieser
Ein leichter, aromatischer Rotwein. Die Haut der Trauben enthält nicht so viele Gerbstoffe, wie das bei roten Sorten sonst üblich ist. Dies ermöglicht filigrane, leichte aber gleichzeitig aromatische Weine aus Portugieser Trauben zu keltern. Für Weißweintrinker, die gerne in die Rotweinwelt reinschnuppern würden, kann der Portugieser die perfekte Eintrittskarte sein.
Silvaner
Wenn Silvaner auf Winzerkreativität trifft, werden spannende Geschichte geschrieben. Der Grundcharakter des Weines ist frisch und fruchtig, viele betrachten ihn als einen einfachen Sommerwein. Kommt aber ein/e WinzerIn und reift ihn im Barrique aus, wird der Wein cremig elegant und geht fast in die burgundische Richtung. BAut man den Silvaner jedoch nicht ganz trocken aus, wird mit seiner natürlichen Säure eine Spannung im Wein gebildet. Ein wahres Feuerwerk am Gaumen.